Wie fast jeder Kirche neueren Baudatums so droht auch der denkmalgeschützten Pfarrkirche Heiligkreuz in der Arnulfstraße durch die geplante Brachialreform des Bistums mit dem Ziel, in absehbarer Zeit XXL-Pfarreien zu schaffen, dem durch Eingreifen des Vatikans gottlob zunächst einmal Einhalt geboten wurde (s. TV-Bericht vom 10./11.06.20), nach etwaiger Profanierung (Entweihung) und Verkauf unter Umständen sogar der Abriss – denn auch unter Denkmalschutz stehende Gebäude sind bisweilen im Bestand bedroht, wie an dieser Stelle leider zu oft berichtet werden muss. Um besser auf eine solche drohende Entwicklung vorbereitet zu sein, hat sich im November 2018 ein „Förderverein Kirche Trier-Heiligkreuz e.V.“ gegründet. Da die in die Jahre gekommene Kirche laut einem Gutachten mittlerweile besonders am Dach und den Alabasterfenstern einen Sanierungsbedarf in Höhe von mindestens einer halben Million Euro hat, ist sie bei der prekären Finanzlage des Bistums von oben genannter Entwicklung besonders bedroht. Deshalb sammelt der Verein bereits jetzt durch vielfältige Aktivitäten Gelder, die dann nicht vom Bistum aufgebracht werden müssten, für diesen Zweck, und sucht bereits nach alternativen Nutzungen des fast 700 Menschen fassenden und nach Dom und Konstantin-Basilika drittgrößten Kirchenraumes der Stadt (Abb. 1).
Die Heiligkreuzer Pfarrkirche wurde 1960/61 unter Pfarrer Jakob Begon nach Plänen des Kölner Architekten Prof. Gottfried Böhm, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feierte, neben der Heiligkreuz-Kapelle aus dem 11. Jahrhundert errichtet. Das Gebäude ist ein hoher rechteckiger Kubus aus zweischaligem Ziegelmauerwerk. Das Dach wurde als eine kupfergedeckte Stahlbetonfaltwerk-Konstruktion mit Kugelbekrönung auf den Walmspitzen ausgeführt. Südseitig im Eingangsbereich ist der Quader etwas niedriger und von zwei monolithischen Rundtürmen mit Spitzkegeldach flankiert. Einige der Ausstattungsstücke wurden von der alten Kapelle übernommen. Die jetzige Orgel von 1995 stammt von der Firma Siegfried Sauer aus Höxter-Ottbergen. Das Bauensemble aus alter Kapelle und Kirche ist stadtteilbildprägend und schon allein deswegen erhaltenswert.