Vom Herbst 2017 bis ins Frühjahr 2018 führte der Verein Trierisch e. V. eine Vortragsreihe zum Thema „Karl Marx“ durch. Bewusst hatten wir uns bei den Planungen dieser Reihe dagegen entschieden, Themen zu Karl Marx anzusprechen, die während der Ausstellung in verschiedenen Varianten zur Sprache kamen. Vielmehr interessierte uns, inwieweit Karl Marx durch die 2000jährige Geschichte seiner Heimatstadt mit ihrem reichen historischen und kulturellen Erbe beeinflusst worden war. Für Marx war, so formulierte er es gemeinsam mit Friedrich Engels im Manifest der Kommunistischen Partei, „die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft die Geschichte von Klassenkämpfen“. Demzufolge ist die Geschichte der Menschheit eine Abfolge von Kämpfen der Klassen untereinander um die Herrschaft, oder, um es im Sinne von Marx zu formulieren, der Kampf über die zu Verfügung stehenden Produktionsmittel in der jeweiligen Gesellschaft.

Um genau diese Auseinandersetzungen geht es in unserem aktuellem Jahrbuch, indem insbesondere die Arbeitswelten und damit auch die Produktionsverhältnisse der Menschen in Trier und im Trierer Land im Mittelpunkt stehen: Wie hat sich im Laufe der Jahrhunderte die Lebenssituation der Menschen entwickelt und wie sehr finden sich diese in seinen Ideen und Überlegungen wieder?

Folgende Beiträge finden sich im Jahrbuch 2018:

Geschichte und Kultur

  1. Lothar Schwinden: opera sordida, opera honesta – niedrige gegen ehrenvolle Arbeit. Die Arbeitswelt im antiken Rom, in Gallien und im Treverergebiet
  2. Lukas Clemens: Frühmittelalterliche Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Eifel-, Mosel- und Hunsrückraum
  3. Christoph Cluse: Jüdische Arbeitswelten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit
  4. Franz Irsigler: Zunftgebundene und freie Handwerksarbeit im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit
  5. Wolfgang Schmid: Leben und Arbeiten der Dorfbevölkerung im Trierer Land im 19. Jahrhundert
  6. Stephan Laux: Armut unter den Augen des jungen Marx: Eine Trierer Armenliste aus dem Jahr 1832. Quellen, digitale Aufbereitung, Einblicke
  7. Helmut Rönz: Zwischen pastoraler Neuorientierung und katholischer Tradition. Lebens- und Arbeitswelten des Trierer Weltklerus im 18. und 19. Jahrhundert

Architektur und Kunst

  1. Christl Lehnert-Leven: Trierer Künstlerbiographien III: Johann Velten, die Trierer Porzellanmanufaktur, Ludwig Neureuter u. Peter Philippi

Mundart & Miszellen

  1. Josef Marx: Die Trierer Mundart in der Werbung
  2. Adolf Welter: Eine Bürgerbegegnung der Nachkriegszeit: Trierer Pfadfinder radeln nach England
  3. Anette Köhler: Gratulation: Zum 30. Geburtstag des Museums am Dom am Bischof-Stein-Platz bekam das Museum als Geschenk einen Förderverein

Ehrungen, Glückwünsche und Gedenken

  1. Lothar Schwinden: Dr. Karl-Josef Gilles (1950–2018). Ein Nachruf

Jahresberichte

  1. Udo Fleck: Aus dem Vereinsleben. Oktober 2017 bis September 2018
  2. Joachim Brück: Verloren – Gefährdet – Gerettet. Leben in einer alten Stadt

Buchbesprechungen

  1. (Die Abtei Trier-St. Maximin von der späten Antike bis zur frühen Neuzeit, hrsg. v. Michael Embach u. Bernhard Simon (Wolfgang Schmid) • Peter Ahlhelm, Roland Morgen, Bernhard Simon, Michael Weyand: Weißt du noch? Band VII, Trier gestern und heute, Sammlung Deuser und Laven, Vorwort von Bernhard Simon (Hiltrud Holzberger)
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